Die Feedbackschleife in Scrum

Die Feedbackschleife in Scrum

Das Ziel von Feedback ist es, eine Veränderung zu bewirken. In der Agilität werden Fehler als Chancen begriffen. Diese Chancen treten in einem Projekt früher oder später auf und sollten daher genutzt werden, um bestehenden Prozesse infrage zu stellen.
Durch das frühe Auftreten der Chancen können alle Projektbeteiligten aus diesen lernen und diese in Zukunft verhindern.

Der PDCA-Zyklus

Der Deming-Kreis bzw. PDCA-Zyklus verdeutlicht, wie eine Feedbackschleife funktioniert. Dieser veranschaulicht, wie mit kontinuierlichen Veränderungen umgegangen werden kann und wie diese in einem Unternehmen eingeführt werden können.

Der PDCA-Zyklus arbeitet in Schleifen. Die einzelnen Schritte ergeben einen Kreis, wodurch am Ende ein erreichter Zustand beibehalten wird. Von diesem erreichten Zustand können weitere Optimierungen geplant und durchgeführt werden. Hierbei sind kurze Zeiträume wichtig, damit schnell Feedback berücksichtigt werden kann.

PDCA-Zyklus (Deming-Kreis)
In Feedbackschleifen zu arbeiten bedeutet, dass sich die verschiedenen Mitglieder eines Projektteams regelmäßig austauschen, um Probleme zu lösen und bestehende Prozesse zu verbessern, welche die Arbeitsleistung bzw. die Geschwindigkeit einschränken oder die Erstellung funktionierender Produktinkremente behindern.

Im ersten Schritt, dem Plan, geht es um die Planung und Erkennung von konkreten Verbesserungspotenzialen.

Im Do werden die vorher besprochenen Aufgaben durchgeführt, der Plan wird also in die Tat umgesetzt.
Beim Check geht es um die Überprüfung des Ergebnisses und ob es den Erwartungen entspricht. Um die Ergebnisse überprüfen zu können, ist es wichtig, dass diese messbar sind.

Beim letzten Schritt, dem Act, wird entschieden, ob das erreichte Ergebnis den Erwartungen entspricht oder ob der Arbeitsprozess weiter verbessert werden muss. Damit die weitere Verbesserung funktioniert, wird das vorher erreichte Ergebnis als Standard implementiert. Von diesem Standard beginnt der PDCA-Zyklus wieder von vorne.

3-Säulen von Scrum
Scrum selbst basiert auf den drei Säulen, welche eine eigene Funktionsweise der Feedbackschleife darstellen. Diese sind:
•    Transparenz
•    Überprüfung
•    Anpassung
Die 3 Säulen von Scrum

Scrum selbst basiert auf den drei Säulen, welche eine eigene Funktionsweise der Feedbackschleife darstellen. Diese sind:

•    Transparenz
•    Überprüfung
•    Anpassung

Säulen in Scrum

Bei der Transparenz geht es sowohl um offene Kommunikation als auch, dass alle Personen Zugriff auf alle Artefakte und Ergebnisse haben sowie das gleiche unter den verwendeten Begriffen verstehen.

Mit der Überprüfung ist die Kontrolle von Ergebnissen gemeint. Scrum hat das Ziel, am Ende eines jeden Sprints ein benutzbares Produktinkrement bereitzustellen. Nur durch das vorherige Setzen eines konkreten Ziels, ist die Überprüfung und Nachverfolgbarkeit von Ergebnissen überhaupt möglich.

Durch diese Überprüfung schaffen wir die Möglichkeit sowohl die Produkte als auch die Prozesse zu verbessern. Dadurch können wir die entsprechenden Bedingungen für das Projekt so gestalten und bei Bedarf verändern, dass ein Projekt erfolgreich wird.

Durch die allgegenwärtige Transparenz im Zusammenspiel mit der Überprüfung und der Anpassung während des Sprints bildet dies eine kontinuierliche Feedbackschleife.

Einsatz des PDCA-Zyklus im Scrum-Prozess
Scrum hat seinen eigenen Aufbau des PDCA-Zyklus. Dabei wird Feedback in verschiedenen Zyklen generiert. Genau darum geht es hier.
 
Wenn wir mit Scrum arbeiten, dann nutzen wir nicht nur eine Feedbackschleife, sondern viele kleine. Genauer gesagt ist jeder Sprint eine Feedbackschleife. In dieser gibt es dann in verschiedenen Abständen Events, in denen Feedback eingeholt wird. Diese werden im weiter unten genauer besprochen. Alle diese Schleifen haben die Erreichung des Product Goals zum Ziel.

Dieses wird für jeden Sprint in ein Sprint Goal heruntergebrochen. Als Ausnahme ist hierbei die Retrospektive zu nennen, bei diesem Event geht es vorrangig um die Verbesserung des Entwicklungsprozesses. In den jeweiligen Sprints gibt es verschiedene Scrum-Events, welche das Ziel haben Feedback einzuholen und im Anschluss für die Erstellung des Produktes zu nutzen.

Dabei können sich der Product Owner und die Developer folgende generelle Fragen stellen:

•    Welche Prozesse laufen gut und können verbessert werden?  
•    Was läuft schlecht und muss verbessert werden?
•    Bauen wir als Scrum Team das richtige Produkt?  

Gerade die letzte Frage stellt sich der Product Owner bei der Abnahme immer. Diese Abnahme geschieht im Optimalfall schon während des Sprints. Dadurch kann schon Feedback, welches im Sprint gewonnen wurde, berücksichtigt werden.
Die Scrum Events

Es gibt verschiedene Scrum Events, welche in einem regelmäßigen Rhythmus abgehalten werden. Das Ziel dieser Events ist, Feedback zu generieren und es im Anschluss zu nutzen. Diese sind:

1.    Daily Scrum
2.    Sprint Review
3.    Sprint Retrospektive
4.    Product Backlog Refinement

Der Scrum Flow

Beim Daily Scrum Meeting tauschen sich die Developer darüber aus, was seit dem letzten Daily Scrum geschafft wurde, was diese planen, heute zu erledigen und ob es Probleme bei der Arbeit gibt. Durch diesen täglichen Abgleich wissen alle Developer, an was gearbeitet wird. Sollten technische Probleme aufgedeckt werden, so helfen sich die Developer nach dem Daily.
Geht es um organisatorische Probleme, so wird der Product Owner bzw. Scrum Master informiert und diese versuchen die Probleme zu beseitigen.

Dieser Austausch hilft dabei am Ende das Product Goal und das Sprint Goal zu erreichen. Ein Nebeneffekt dieser Ehrlichkeit dem Team gegenüber ist, dass das Team zusammenwächst und dadurch immer besser zusammenarbeitet. Durch das Vertrauen und die Ehrlichkeit, die jedem Teammitglied entgegengebracht werden, wächst das Team immer besser zusammen und verbessert auch die Zusammenarbeit.

Im Review präsentiert das Scrum Team das Sprintergebnis den Stakeholdern. Dabei können die Stakeholder das Produktinkrement idealerweise selbst testen. Basierend auf der Präsentation und dem selbstständigen Ausprobieren, erhält das Scrum Team Produktfeedback.
Das generierte Feedback fließt dann in die weitere Produktentwicklung mit ein. Durch diesen Prozess weiß das Scrum Team, was sich die Stakeholder wünschen, und kann diese Wünsche für die weitere Entwicklung berücksichtigen. Das Scrum Team erhält hier eine Antwort auf die Frage, ob das richtige Produkt erstellt wird.

In der Sprint Retrospektive tauscht sich das Scrum Team über den letzten Sprint aus. Hierbei können sowohl negative als auch positive Punkte angesprochen werden.
Durch das Ansprechen von Problemen bzw. weitere zu optimieren Prozessen, schafft es das Team immer besser zusammenzuarbeiten. Durch eine immer bessere Zusammenarbeit kann das Team versuchen seine Velocity zu verbessern bzw. zu halten. Ab einem bestimmten Punkt wird es immer schwieriger die Geschwindigkeit eines Scrum Teams zu verbessern, dass bedeutet aber nicht, dass es nicht Probleme oder Verbesserungspotenziale gibt, die trotzdem angesprochen werden müssen.

Beim Product Backlog Refinement geht es um das Feedback, welches die Developer dem Product Owner geben. Dieser kann dahingehend die Priorisierung anpassen bzw. von einer (neu) Schätzung der Back Log-Items profitieren.
Durch die Nutzung dieses Wissens kann der Product Owner besser einschätzen, welche Anforderungen von den Developern fertiggestellt werden können und welche nicht.
Somit gelingt eine immer bessere vorhersage, welche Funktionalitäten realistisch entwickelt werden können.

Fazit

Es wird deutlich, dass ein Projekt immer von Feedback profitiert. Scrum hilft dabei, Feedback im laufenden Projekt einzuholen. Dafür gibt es viele Scrum-Events, die dies ermöglichen.
Damit Feedback dabei hilft, das Projekt erfolgreich abzuschließen, muss dieses auch umgesetzt werden. Dabei kann dir der PDCA-Zyklus unterstützen.

Versuchen Sie also Feedback zu bekommen und dieses auch umzusetzen!